Erfahrungen auf der Baustelle

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2 Bauhelme auf einem Kiesberg

Hallo Zusammen,

bis zum Ende der Ausbildung als Bauzeichner/in absolviert man Praxiseinheiten mit jeweils 4 Wochen im Hochbau, Tiefbau und in der Vermessung. Die letzten vier Wochen war ich, Niels, deshalb in dem zu absolvierenden Hochbaupraktikum in einer Dachdeckerei/Zimmerei/Gerüstbau-Firma.

Jeden Tag gab es für mich neue Herausforderungen, die aber für die Dachdecker und Zimmerer zum Alltag gehören. Beispielsweise mussten wir einen 10 m lange Balken durch den Wald zu einer Hütte auf den Gipfel eines Berges schaffen oder einen Dachbalken für einen Dachfirst zurechtschneiden. Das Schneiden sieht oft leichter aus als es ist. Überhaupt kann man bei der Holzbearbeitung viele Fehler machen.

Bei den Gerüstbauern bauten wir einen ganzen Tag lang ein Gerüst auf. Am nächsten Tag kam die Architektin und hatte für den Verputzer Änderungen vorgesehen, was zur Folge hatte, dass wir das gesamte Gerüst zurückschieben und noch zusätzliche Konsolen (Aussteifungen) und Böden einlegen mussten. Hätte sie das bereits ein Tag früher gesehen und somit früher Bescheid gesagt, hätten wir uns sehr viel Zeit gespart.

Das ist der Vorteil an einem Baupraktikum! Das was man im Büro plant, lernt man in der Praxis anzuwenden und man sieht, welche Schwierigkeiten dabei auftreten können und dass die Umsetzung der Planung oft schwieriger ist als beim Planen gedacht. Selbst nach der Abgabe einer fertigen Planung können immer noch viele Änderungen und somit auch Herausforderungen dazukommen. Wichtig ist deshalb die Kommunikation zwischen dem Planer und dem Ausführer (Baufirma), die niemals stillstehen sollte, außer nach Feierabend natürlich.

 

Nicht nur Niels hatte die Ehre, auf der Baustelle Erfahrungen zu sammeln. Auch ich (Christina) war vier Wochen bei einer Hochbaufirma Praktikantin. Ich habe dabei die Aufgaben eines Bauleiters übernommen und konnte den ganzen Tag die Baustelle überwachen, prüfen, ob alles nach Plan und Richtigkeit verläuft. Diese Aufgaben sind nicht ganz einfach, denn immer wieder tauchen Probleme auf. Oft gab es Komplikationen bei den Ausführungen des Baus, da verschiedene Baufirmen mit verschiedenen Tätigkeitsbereichen am Bau beteiligt waren und jede Ausführung einer Baufirma sich auf die Ausführung einer anderen Baufirma stützt. Zum Beispiel haben die Trockenbauer Leitungen, die an der Decke entlang liefen, kistenweise mit Gipsplatten umhüllt. Diese Kästen waren zu hoch bzw. zu breit, sodass die Türbauer ihre Tür nicht montieren konnten, weil die Tür zu hoch und die Decke zu tief war. Diese und noch mehr Komplikationen kamen Tag für Tag zustande. Ein positives Erlebnis war es, zu sehen, wie sich der Bau des Gebäudes entwickelt hat und gegen Ende meines Praktikums aussah.

Die Arbeit auf der Baustelle zeigt, wie anspruchsvoll die Ausführung der geplanten Baustelle sein kann. Trotzdem hat die Arbeit viel Spaß gemacht und war eine großartige neue Erfahrung, die man für seinen zukünftigen Berufsweg mitnimmt.

Freut euch auf weitere Berichte unserer Erfahrungen!

 

Euer Niels und eure Christina